„Zuckerrübe und Zuckerrohr – EU-Agrarordnung, WTO, Zuckerbarone und Fairer Handel“

 Inhalt

Im November 2005 haben sich die Landwirtschaftsminister der Europäischen Union (EU) endgültig auf einen Kompromiss bei der Reform der Gemeinsamen Marktorganisation für Zucker (ZMO) geeinigt. Dieser sah in den nächsten vier Jahren eine schrittweise deutliche Absenkung der Referenzpreise für Weißzucker vor. Trotz weiterer hoher Subventionen und Ausgleichszahlungen hatte diese Absenkung Auswirkungen für die Brandenburger Rübenbauern und die einzige in Brandenburg verbliebene Zuckerfabrik in Brottewitz/Elbe-Elster.

Den Höhepunkt des Seminars bilden zwei Betriebsbesichtigungen. Zum einen wollen wir in der Agrargenossenschaft in Mühlberg Einblicke in den Rübenanbau und die Vermarktung bekommen. Bei dem Besuch in der Zuckerfabrik Brottewitz werden wir die Herstellung und die vielfältigen Betriebszweige der Fabrik kennen lernen. Durch Gespräche mit den Betroffenen sollen die Folgen der Reform der EU-Zuckermarktordnung für deutsche Rübenbauern und Fabrikanten deutlich werden.

Das Seminar soll außerdem Einblicke geben in:

  • das komplizierte Konstrukt der EU-Zuckermarktordnung
  • die Folgen der Reform für den globalen Süden
  • die ökologischen und sozialen Folgen von Monokulturplantagen, z.B. in Brasilien
  • ein Beispiel des „Fairen Zuckers“ von den Philippinen
  • die eigene Verantwortung und Möglichkeiten der Einflussnahme auf Fairen Handel
  • Alternativen der Weißzuckerproduktion (bspw. Zuckerrüben als Non-Food-Kultur für die Chemie- und Pharmaindustrie oder für die Produktion von Bioethanol, Biodiesel und Biogas)

 ReferentInnen: Michael Jahn (Bildungsreferent), Werner Stohr ( Ingenieur Zuckerfabrik Brottewitz), Uve Gliemann (Geschäftsführer Agrargenossenschaft Mühlberg e. G.)

 Ort: Schlossherberge Uebigau/Elbe-Elster

 Zeit: 5.-7. November 2010

 Teilnahmegebühr: 35 €, ermäßigt 30 €

 Anmeldung: info@hochvier.org oder unter 0331/5813210