Studienexkursion:

Braunkohle – Zukunft für Brandenburg?

 Inhalt

„Gott hat die Lausitz geschaffen, aber der Teufel hat die Braunkohle darunter gelegt.“

Durch den großflächigen Abbau der Lausitzer Braunkohle im Tagebau wurden seit 1924 129 Dörfer ganz oder teilweise abgerissen. Aktuell sind drei weitere Gemeinden mit etwa 900 Einwohnern durch den von Vattenfall geplanten neuen Tagebau Jänschwalde-Nord bedroht. Würden jedoch alle Pläne umgesetzt, wären weiter 30 Orte mit über 10 000 Menschen von Umsiedlung betroffen. Dagegen formiert sich ein breiter Widerstand. Zudem fand und findet eine gigantische Landschaftszerstörung statt, auch von europäischen Schutzgebieten wie den Lakomaer Teichen bei Cottbus.

Auf der anderen Seite sichert die deutsche Braunkohlenförderung bis zu 23 600 Arbeitsplätze und einen hohen Anteil der gegenwärtigen Energieversorgung - allerdings mit einem immensen CO2-Ausstoß. Brandenburg hat pro Einwohner einen höheren CO2-Ausstoß als die USA. Abhilfe soll hier das umstrittene Projekt eines "CO2-freien Kraftwerkes" leisten.

Gleichzeitig entstehen in der Lausitz im Bereich der regenerativen Energien neue zukunftsfähige wirtschaftliche Projekte und Arbeitsplätze.

Die Studienexkursion führt u. a. zu den Lakomaer Teichen, in den Tagebau Jänschwalde, zum Archiv verschwundener Orte in Neu-Horno, fragt anhand verschiedener Projekte nach der Geschichte und Zukunft der Energiegewinnung in der Lausitz und diskutiert mit Projektverantwortlichen und Betroffenen, z. B. mit Einwohnern von (Neu-)Horno, den (letztlich notwendigen) Strukturwandel, seine Voraussetzungen, Bedingungen und Perspektiven.

 Ort: Seminarhaus am Klosterplatz Cottbus

 Zeit: 18. bis 20. April 2008

 Teilnahmegebühr: 35 Euro (ermäßigt 25 Euro) für Unterbringung, Vollverpflegung, Programm und Transfers.

 Förderung: Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung (beantragt)

 Anmeldung: info@hochvier.org oder unter 0331/5813210